Auf dem Revolution Pi sind einige Dienste und Treiber installiert, die beim Booten gestartet werden und anschließend Speicherplatz (RAM) und Rechenzeit benötigen. Je nach Verwendungszweck des RevPi kann es sein, dass Du diese Dienste nicht benötigst. Du kannst sie deshalb bei Bedarf deaktivieren.
Es handelt sich um folgende Dienste:
Dienst | Funktion |
piControl | Treiber der die Daten von I/O-Modulen (z.B. RevPi DIO) und PiGate-Modulen zum Prozessabbild überträgt. Wenn diese Module nicht angeschlossen werden, kann der Treiber deaktiviert werden. |
apache2 | Webserver. Wird für die Konfiguration der I/O-Module oder kundenspezifische Webseiten benötigt. Wenn die Konfiguration der I/O-Module jedoch nicht mehr geändert wird und keine kundenspezifischen Webseiten vorhanden sind, kann er deaktiviert werden. |
ntp | Network Time Protocol. Holt sich die Uhrzeit von einem Timeserver im Internet oder von einer an den RevPi Core angeschlossenen DCF77- oder GPS-Funkuhr. Der Dienst benötigt nur sehr wenig Rechenzeit, schreibt bei Nichterreichbarkeit der voreingestellten Timeserver jedoch regelmäßig Meldungen in das Logfile /var/log/daemon.log. Falls der RevPi keinen Internetzugang und keine Funkuhr hat, kann der Dienst deaktiviert werden um den eMMC-Speicher zu schonen. |
ssh | Erlaubt den Login auf dem RevPi über ssh. Dieser Dienst braucht wenig Rechenzeit, die Angriffsfläche für Hacker wird jedoch reduziert, wenn er deaktiviert ist. |
logiCAD3 | Laufzeitumgebung für die SoftSPS LogiCAD3. Auf dem Jessie-Image ist dieser Dienst standardmäßig deaktiviert, auf dem Wheezy-Image war er hingegen standardmäßig aktiv. Er kann deaktiviert werden, wenn man die Laufzeitumgebung nicht nutzt. |
tunnel-start.sh | Automatisches Öffnen eines SSH-Tunnels damit der Webserver aus dem Internet erreichbar ist. Die Nutzung dieses Dienstes erfordert eine Registrierung auf revolutionpi.de. Auf dem Jessie-Image ist er standardmäßig deaktiviert, auf dem Wheezy-Image war er hingegen standardmäßig aktiv. Zur Deaktivierung auf Wheezy muss zusätzlich mit sudo crontab -e die cron-Tabelle geändert werden und die Zeile mit dem Aufruf von ‚tunnel-start.sh‘ durch ein # am Zeilenanfang auskommentiert werden. |
Wie der Dienst deaktiviert und wieder aktiviert wir, zeigen wir Dir hier am Beispiel von logiCAD3:
Funktion | Befehl Jessie/Stretch | Befehl Wheezy |
deaktivieren | sudo systemctl stop logi-rts sudo systemctl disable logi-rts | sudo service logiCAD3 stop sudo update-rc.d logiCAD3 remove |
aktivieren | sudo systemctl start logi-rts sudo systemctl enable logi-rts | sudo service logiCAD3 start sudo update-rc.d logiCAD3 defaults |
Besonderheit bei piControl:
Alle oben genannten Dienste mit Ausnahme von piControl sind sogenannte Daemons, das sind Prozesse die im Hintergrund laufen. Bei piControl handelt es sich dagegen um einen Kernel-Treiber. Unter Wheezy kann er mit den obigen Befehlen aktiviert oder deaktiviert werden. Unter Jessie ist das Verfahren anders, dort ist die Datei /etc/modules zu editieren („sudo nano /etc/modules“) und die Zeile mit „piControl“ auszukommentieren. Sowohl auf Wheezy als auch auf Jessie muss anschließend der Revolution Pi neu gestartet werden.