Stromausfälle und RevPi Core 3: USV erforderlich?

Rund um die Hardware des Revolution Pi
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MarkusH
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Stromausfälle und RevPi Core 3: USV erforderlich?

Post by MarkusH »

Hallo Forum,

ich lese schon einige Zeit Beschreibungen und hier im Forum mit. Für eine Datenerfassung auf einem LKW suche ich nach einem robusten Kleinrechner, der RevPi Core 3 erscheint mir hierfür sehr geeignet. Bisher habe ich selber zwei Raspberry Pis dafür verwendet und diese immer mit einer USV ausgestattet um bei einem Wegfall der Stromversorgung den Pi ordentlich runter fahren zu können. Grundsätzlich sehe ich auch für den RevPi Core dafür auch die Erfordernis. Wie seht ihr das, die eMMC ist vermutlich genauso anfällig wie eine SD-Karte wenn nicht sauber runtergefahren wird oder? Ein USV Modul ist jedenfalls leider nicht im Portfolio. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit in etwas rauheren Umgebungen?

Gruß - Markus
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dirk
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Re: Stromausfälle und RevPi Core 3: USV erforderlich?

Post by dirk »

Hallo Markus,
natürlich ist deine Überlegung, eine USV einzusetzen richtig und auch unsere Empfehlung.
Hier gibt es eine Diskussion im Forum .

Allerdings solltest du bachten, dass Datenlogging direkt auf das eMMC zu machen die Lebenszeit deines eMMC schnell verringern wird.
Nutze hierfür am besten kurze USB Sticks damit die Lebenszeit des eMMC nicht tangiert wird.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, dein RevPi so zu starten, dass Schreibzugriffe auf das eMMC ins RAM geleitet werden; also eine Ramdisk benutzt wird.
Das geht über die WebStatus Oberfläche mit dem Parameter "Store Logs on tmpfs".
Außederm kannst du hier auch den SWAP deaktivieren.
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volker
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Re: Stromausfälle und RevPi Core 3: USV erforderlich?

Post by volker »

Hi,
also eine USV auf einem LKW ist ja mal ganz Neues... Da ist doch das Bordnetz so oder so auf 24 V ausgelegt und wird von einer Bordbatterie gespeist. Warum also eine USV???
Abgesehen davon kannst Du ein eMMC grundsätzlich nicht mit einer SD card vergleichen. Bislang sind keine belegten Fälle bekannt, bei denen durch Stromausfall ein ComputModule sein eMMC zerschossen bekommen hat. Die von einer einzigen Person im Internet beschriebenen Fälle deuten wohl eher darauf hin, dass da irgend etwas grundsätzlich falsch gemacht wurde. Das eMMC hat einen Controller im Chip, der einen Power Fail erkennt und dadurch Schreibfehler erkennt und vermeidet. Wenn ein RevPi in einem professionellen Umfeld mit hohem Folgeschaden bei Ausfall eines eMMC betrieben wird, dann halten wir es für angemessen eine USV zu verweden. Dabei eigentlich weniger wegen zerschossenem eMMC als vielmehr wegen unvorhersehbaren Zuständen einer Steuerungssoftware, wenn plötzlich die Spannung einbricht. Für ein Logging spielt das aber keine Rolle und daher macht eine USV (noch dazu wenn sowieso das Bornetz des LKW verwendet wird) keinen Sinn. Schließ das Teil direkt ans Bordnetz und gut ist's.
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Dieter
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Re: Stromausfälle und RevPi Core 3: USV erforderlich?

Post by Dieter »

volker wrote: 22 Jun 2018, 14:56 also eine USV auf einem LKW ist ja mal ganz Neues...
Ich plane etwas ähnliches für meine Kleintraktor. Ich möchte in den Kleintraktor einen digital Tacho einbauen. Aus Kostengründen werde ich wohl einen Raspi3 verwenden.
Schließ das Teil direkt ans Bordnetz und gut ist's.
Solange der LKW regelmäßig bewegt wird sicher kein Problem. Bei meinem geplanten Projekt absolut unmöglich. Der Traktor kommt meist nur in der Herbst und Winterzeit für Holzarbeiten und zum Schneeschieben zum Einsatz.
Wenn da in der Stillstandszeit ständig ein Verbraucher an der Batterie hängen würde, dann ist es vorbei mit der Zuverlässigkeit des Anspringens.

Ich habe mir diese USV bestellt.

https://shop.olmatic.de/de/usv-raspberr ... 90029.html

Nach Abschalten des Zündstroms fährt der Raspi dann gesichert runter.

Die Lieferzeiten sind allerdings eine Totalkatastrophe. Am 20.05 bestellt und soll voraussichtlich in der 27. KW geliefert werden.
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volker
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Re: Stromausfälle und RevPi Core 3: USV erforderlich?

Post by volker »

Mit dem Teil kannst Du gerne einen Raspi bedienen, aber mit einem REevPi hat das gar nichts zu tun. Bitte lies doch erst mal im Blog und in den Tutorials ein wenig über RevPi. So eine Raspi-Zusatzplatine kann man nicht einfach an ein ComputeModule von Raspberry anschließen.
Außerdem noch mal: Warum schließt Du nicht einfach das Teil an die 24 V Bordspannung (oder auch 12 V) an? Wenn Du die Zündung ausstellst und unbedingt ordentlich runter fahren willst, beschreib doch bitte mal genauer, welche Art von Sensoren Du verbauen willst. Dafür brauchst Du ja auch irgendwelche IOs. Und wenn eh IOs da sind, dann kannst Du auch die Leitung für eingeschaltete Zündung abgreifen und als Input verwenden. Wenn die Spannung aus ist, dann fahr Deinen RevPi runter und er ist im Standby. Wenn Der Stromverbrauch dafür zu groß ist, dann ist es doch eigentlich akzeptabel, wenn Du zum Überwintern einfach den RevPi außer Betrieb setzt, oder? Außerdem ist es auch gar nicht empfehlenswert solche Fahrzeugbatterien ohne Ladeerhaltung überwintern zu lassen. Entweder hast Du 230 V und schließt ein Ladegerät an die Batterie (das könnte dann locker den RevPi mit versorgen) oder DU baust die Batterie aus und nimmst Sie mit in die Garage an den 230 Lader. Irgendwie sehe ich da noch nicht so recht, was Du eigentlich vor hast und warum Du dafür über eine USV nachdenkst.
USV verwendet man immer dann, wenn man ein Gerät über Netzteil versorgt und befürchten muss,, dass die Netzversorgung mal kurzzeitig ausfällt. Dafür hat die USV dann einen Blei-Gel-Akku (heute auch schon mal Li-Ionen) eingebaut, der die Stromversorgung für die Zeit des Ausfalls übernimmt. Eine USV ist nicht in erster Linie für das geordnete Runterfahren eines Gerätes gedacht, sondern für die Überbrückung einer Ausfallzeit.
Bitte vergiss die ganzen Artikel im Internet von Raspi Bastlern, die billige Consumer-SD.Cards in einem Raspi einsetzen und einfach mal eben den USB Versorgungsstecker ziehen. Das dabei SD-Cards zerschossen werden ist vorprogrammiert. Aber das hat rein gar nichts mit einem RevPi und seiner eMMC zu tun - das ist nicht vergleichbar.
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Dieter
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Re: Stromausfälle und RevPi Core 3: USV erforderlich?

Post by Dieter »

volker wrote: 23 Jun 2018, 18:52 Bitte vergiss die ganzen Artikel im Internet von Raspi Bastlern, die billige Consumer-SD.Cards in einem Raspi einsetzen und einfach mal eben den USB Versorgungsstecker ziehen. Das dabei SD-Cards zerschossen werden ist vorprogrammiert. Aber das hat rein gar nichts mit einem RevPi und seiner eMMC zu tun - das ist nicht vergleichbar.
Bei allem Respekt für die Mühe die Du dir hier machst. Aber ich habe nirgendwo geschrieben, das ich für dieses Vorhaben einen RevPi einsetzen möchte. Wäre mir auch viel zu teuer für einen digitalen Tacho. Und nein ich setze auch bei meinem Raspi keine billigen Consumer-SD-Cards ein, sondern nur die Industrietauglichen. Und einen Dauerstromverbraucher ist für jede Batterie tödlich. Dies hatte ich mal bei meinem Motorrad, wo ich nur einen Spannungswandler(12V auf 5V USB für Navigationsgerät) permanent an der Batterie hängen hatte. Auch ohne angeschlossenes Navi war nach 10 Tagen die Batterie soweit leer, dass das Motorrad nicht mehr angesprungen ist. Und dauernd die SItzbank abbauen um das Ladegerät anzuschließen ist schon mehr als lästig. Gleiches gilt übrigens auch für den Traktor. Es ist schon ein gutes Stück Arbeit an die Batterie zu kommen. Deshalb wenn Zündung aus, dann alle Verbraucher getrennt. Der Traktor springt übrigens auch nach 6 Monaten Stillstand seit mehr als 6 Jahren immer problemlos an.
Eigentlich wollte ich mit meinem Beitrag auch nur zeigen, dass es noch andere "ungewöhnliche" Projektideen gibt.

Übrigens mein RevPi läuft immer noch tadelos und fungiert als Datensammler meiner Homeautomation und schreibt die Werte in Datenbank meiner NAS. Mit Node-Red komme ich immer besser klar und die ersten kleinen Pythonprogramme habe ich auch schon geschrieben. Aber alles ist und bleibt bei mir ein nettes Hobby.

Wann kommt denn der RevPi Connect?
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volker
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Re: Stromausfälle und RevPi Core 3: USV erforderlich?

Post by volker »

Okay Dieter,
Meine Antworten bezogen sich auf das Thema des Threads. Wenn Du doch gar keinen RevPi einsetzten möchtest, dann ist das hier in diesem Thread ein wenig verwirrend und off topic.

Zu Deinem geplanten Einsatz eines Raspi:
Ich habe viele Jahre eine Motorradwerkstatt geleitet und kenne das von Dir angesprochene Problem. Für den Anschluss einer Ladeerhaltung gibt es extra Systeme mit wasserfesten Buchsen, so dass Du keinen Schraubenschlüssel benötigst. Ein Raspi verbraucht im Idle mode maximal 3 Watt inkl. Wandlung von 12 V. Das sind 250 mA Strom. Bei 10 Tagen kommen da 60 Ah zusammen. Ich würde das dann mit einer Software lösen, die einen Input überwacht, auf welchem die Zündspannung über einen Spannungsteiler (mit zwei Widerständen) anliegt. Fehlt die Spannung, fährt Dein Raspi sich in den Standby. Wenn Du dann auch noch im Standby den letzten Strom vermeiden willst, dann nimm einen Ausgang und schalte damit ein Ausschaltverzögerungs-Relais (Bausatz Conrad), welches die Batteriespannung nach 1 Minute wegnimmt. Aber mich wundert generell, dass Du mit industriellen SD Cards Probleme hattest. Welche Marke war das? Leider gibt es am Markt so einige Hersteller, die ihre Karten "industriell" nennen und dabei einzig den Temperturbereich erweitert haben. In Gesprächen mit dem Rapsi Entwicklungsteam in Cambridge teilte man dort unsere Erfahrung, dass solche SD-Card Probleme eigentlich nur mit SD-cards auftreten, die keine hochwertigen Controller besitzen, welche sie vor power down Schäden schützen.

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